Antirassistische Aktionswochen 2015

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Montag, 26. Oktober 2015

Film: Istanbul United

18:00 Uhr Cine K (Bahnhofstraße 11, 26122 Oldenburg)

Deutschland | Tschechische Republik | Türkei | Schweiz 2014, 90 Minuten
Regie: Farid Eslam & Olli Waldhauer

Seit Jahren sind die Ultra-Fans der drei wichtigsten Fußballclubs in Istanbul (Galatasaray, Fenerbahçe und Bes,iktas,) weltweit bekannt für die bedingungslose Unterstützung ihrer Teams. Ihre gegenseitige Rivalität endet häufig in extrem gewalttätigen Auseinandersetzungen mit zahlreichen Verletzungen und sogar Todesfällen. Doch im Sommer 2013 geschieht etwas Außergewöhnliches: während der Proteste und Zusammenstöße gegen die türkische Regierung und Premierminister Erdoğan im Gezi-Park vereinen sich die konkurrierenden Fanclubs zum ersten Mal für eine gemeinsame Sache. Menschen, die berüchtigt sind für ihren Hass, stehen nun Seite an Seite und kämpfen unter dem Namen »Istanbul United« gegen das herrschende System in der Türkei.

Der Eintritt ist frei.

 

 

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Welcome in Oldenburg!

VfB Oldenburg-Refugee Team Oldenburg

18:30 Uhr Maastrichter Str.35, 26123 Oldenburg

Weltweit sind so viele Menschen auf der Flucht vor Kriegen und Konflikten wie noch nie. Die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und Somalia. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Kriege, wirtschaftliche Not, politische und religiöse Verfolgung, Gewalt, und Umweltkatastrophen sind nur einige Gründe. Erst kürzlich sind wieder mehrere hundert Geflüchtete mit Zügen aus Österreich in Deutschland angekommen.

In Deutschland angekommen, bleibt den Geflüchteten nur wenig Zeit, sich von der belastenden Flucht zu erholen. Orientierungslosigkeit und die Unsicherheit über das weitere Verbleiben erschweren die eigene Lebenssituation. Zudem müssen sie an vielen Orten rassistische Übergriffe befürchten.

In Oldenburg sind die Geflüchteten vor allem in Kommunalen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Ende des Jahres wird außerdem das Kloster Blankenburg als Erstaufnahmeeinrichtung wieder eröffnet, in dem vorübergehend bis zu 600 Geflüchtete aufgenommen werden sollen. Viele Menschen in Oldenburg zeigten sich bereits solidarisch mit den Geflüchteten und spendeten Kleidung sowie weitere Sachspenden.

Auch der VfB Oldenburg möchte zusammen mit seinen Fans erneut ein deutliches Zeichen gegen Ausgrenzung setzen und einen Beitrag zur Integration von Geflüchteten leisten. Anlässlich der FARE (Football against Racism in Europe) Action Week wird der VfB deshalb ein Fußballspiel veranstalten, bei dem die Blau Weißen gegen ein Team der Kommunalen Gemeinschaftsunterkünfte antreten wird.

 

Freitag, 30. Oktober 2015

Buchvorstellung: „Zurück am Tatort Stadion.Diskriminierung und Antidiskriminierung in Fußball Fankulturen“ mit Pavel Brunßen (Transparent Magazin)

19:30 Uhr Fanprojekt (Bahnhofstraße 23, 26122 Oldenburg)

Pavel Brunßen (Transparent Magazin) wird am 30.10.2015 zurück zu uns nach Oldenburg kommen und das Buch „Zurück am Tatort Stadion. Diskriminierung und Antidiskriminierung in Fußball Fankulturen“ bei uns vorstellen. Hier ein ein paar Infos zum Buch vom Verlag Die Werkstatt:


“Phänomene wie die „Hooligans gegen Salafisten“ werfen immer wieder ein Schlaglicht auf die negativen Seiten des Fußballs und seiner Fans. „HoGeSa“ mag ein Extrembeispiel sein, doch in dem soeben im Verlag Die Werkstatt erschienenen, von vier namhaften Forschern herausgegebenen Sammelband „Zurück am Tatort Stadion“ wird auch deutlich:


Menschenfeindlichkeit kommt auch im Fußball-Alltag vor; bei Freizeitkickern in der Kieler Vorstadt, auf Dorfplätzen thüringischer Kreisligen oder auf den Rängen der Profiklubs von Aachen bis Cottbus. Zudem ist Gewalt nur eine Ausdrucksform. Auch
„normale“ Fans lassen sich nicht selten zu diskriminierenden Parolen hinreißen, verunglimpfen gegnerische Spieler und Mannschaften, weil sie angeblich „anders“ sind, und selbst bei den Themen Frauenfußball und Frauen beim Fußball haben Vorurteile und
Klischees weiter Konjunktur. Verbreitet bleiben auch indirekte Ausgrenzungen, erkennbar daran, dass Wörter wie „Schwuchtel“, „Mädchen“, „Jude“ oder „Zigeuner“ oft bis heute als Schimpfwort taugen.

In 29 Aufsätzen und Interviews beleuchten die Mitwirkenden dieses Bandes, durchweg selbst Fußballfans, eloquent und fundiert Vorkommnisse und Strukturen. Thematisiert werden dabei Gewalt, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie, Antiziganismus und Nationalismus in Deutschland und Europa. Die Beiträge zeigen, dass weiterhin viel zu tun bleibt. Sie ermuntern zu mehr Reflexion, ohne dabei dem derb-fröhlichen Element im Fußball die Berechtigung abzusprechen. Folgerichtig werden auch positive Ansätze sowie Institutionen und Menschen vorgestellt, die sich von Bremen bis Mittelengland um Verbesserungen bemühen. Wer sich kritisch-differenziert mit Gewalt und Diskriminierung im Fußball auseinandersetzen möchte, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen.”

tatortstadion