2015

Das dritte Vereinsjahr war für die Mitglieder des Vereins das bislang Ereignisreichste.

Im Frühjahr 2015 wurde die Wanderausstellung „Ballarbeit. Fußball und Migration“ des Vereins Flutlicht e.V. in den Räumlichkeiten der Interkulturellen Arbeitsstelle IBIS e.V. gezeigt. Eröffnet wurde die Ausstellung gemeinsam mit Bürgermeisterin Annelen Meyer, Ulf Prange (SPD, MdL) und Uwe Erbel (Geschäftsführer IBIS e.V.). Ziel der Ausstellung war es, insbesondere junge Fußballfans über die vielfältigen Gründe einer Flucht aufzuklären und für das Thema zu sensibilisieren. Schulklassen wurden Rundführungen durch die Ausstellung angeboten. Außerdem bestand die Möglichkeit, sich im Anschluss an die Führungen im Flüchtlingscafé bei IBIS mit Menschen auszutauschen, die in ihrem Leben bereits eine Flucht erlebt haben. Einhergehend mit der Ausstellung wurden Begleitveranstaltungen organisiert. Hierzu zählte die Aufführung der Dokumentation „Wie im falschen Film“ bei Werkstattfilm sowie ein Vortrag mit dem Sozialwissenschaftler Jonas Gabler, der im Jugendleistungszentrum über Rechtsextremismus, Diskriminierung und Anti-Diskriminierung in der Fußballfankultur referierte. Abgerundet wurde das Programm mit einer interkulturellen Kochstunde, bei der Spieler der Ersten Mannschaft des VfB Oldenburg für Geflüchtete kochten.

Gruppenfoto BallarbeitWenige Wochen später beteiligten sich Mitglieder des Vereins sowie weitere VfB Fans am Gertrudenheim Cup. Das Gertrudenheim ist ein Wohnheim für Erwachsene, die geistige oder mehrfache Beeinträchtigungen haben. Einmal im Jahr wird dort ein integratives Fußballturnier veranstaltet. Wie in den letzten Jahren nahm VfB für Alle e.V. auch wieder am Christopher Street Day teil, dieses Mal allerdings als Laufgruppe. Auch auf der Abschlusskundgebung war der Verein präsent und verteilte Infomaterial. Angedacht war es auch, dass sich der Verein im Sommer mit einer eigenen Fotoausstellung beim Freifeld Festival in Oldenburg präsentiert. Das Festival konnte allerdings nicht wie geplant stattfinden und wurde kurzfristig abgesagt.

Im Herbst erreichte die Vereinsmitglieder die Nachricht, dass der Verein vom IMG-20151011-WA0053Deutshen Fußball Bund (DFB) für sein Engagement mit dem zweiten Platz des Julius Hirsch Preises ausgezeichnet wird. Die Auszeichnung ist nach einem ehemaligen jüdischen Nationalspieler (1892- 1943) benannt, der im März 1943 von den Nationalsozialist*innen deportiert und ermordet wurde. Mit dem Preis werden Einzelpersonen, Vereine und Gruppierungen ausgezeichnet, die sich durch besonderes soziales, antidiskriminierendes Engagement hervorgetan haben. Fast 200 Vereine haben sich 2015 für den Julius Hirsch Preis beworben. Im Oktober wurde der Preis im „Da Capo“ in Leipzig übergeben. Den ersten Platz gewann die Suporters Crew Göttingen, zu denen die VfB Fans bekanntlich eine Freundschaft pflegen. Herzlichen Glückwunsch nach Göttingen und auch an die Drittplatzierten aus Halle! Der VfB Oldenburg würdigte unsere Arbeit mit der Verleihung eines Zinntellers für „herausragende Verdienste im VfB Oldenburg“.

IMG_9171Im Anschluss an die Preisverleihung beteiligte sich der Verein wie jedes Jahr an der FARE Action Week. Im Cine K wurde der Film „Istanbul United“ gezeigt- eine Dokumentation über die Rolle der Fußballfans im Rahmen der Proteste am Gazi Park in Istanbul. Außerdem präsentierte Pavel Brunßen (Transparent Magazin) im Fanprojekt das Buch zur Ausstellung „Zurück am Tatort Stadion“. Ein besonderes Highlight im Rahmen der Anti- Rassismuswoche war das Spiel zwischen einer VfB Auswahl und einem Team von Geflüchteten aus den kommunalen Gemeinschaftsunterkünften, die gemeinsam Fußball spielten. Zwei Monate später wurde im erneut zusammen mit Geflüchteten in Oldenburg beim „VfB and Friends“ Hallenturnier gekickt und ein erfolgreiches Jahr abgerundet.