2018

Das Jahr 2018 begannen wir gemeinsam mit der Fan und Förderabteilung des VfB Oldenburg, IBIS e.V. und Refugees welcome in Sports e.V. mit dem dritten „VfB and friends“ Hallenturnier im Sportpark Donnerschwee. Gefördert wurde das Turnier durch die Stadt Oldenburg. Eröffnet wurde das Turnier vom ehemaligen VfB Oldenburg Torhüter Mansur Faqiryar. Insgesamt fanden sich dieses Mal 100 Menschen im Sportpark ein, von denen 70 aktiv am Turnier teilnahmen. Gespielt wurde in zwei Gruppen mit jeweils fünf Teams, die vor dem Turnier gelost wurden. In der Mitte der Halle bestand die Möglichkeit sich bei Getränke und Essen auszutauschen und über verschiedene Angebote zu informieren. Neben Mansur Faqiryar (der seine Stiftung vorstellte) bestand u.a. die Möglichkeit, sich über die Arbeit von IBIS e.V., Jugend rettet, Lifeline Seenotrettung, den Offenen Antifaschistischen Treff  oder über verschiedene Fangruppierungen zu informieren. Am Ende des Turniers wurden Preise durch Benjamin Dau (Vorstand VfB Oldenburg) und Mansur Faquiryar übergeben. Es war erneut ein rundum gelungenes Turnier, bei dem alle ihren Spaß hatten und das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund stand.

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Auch am Christopher Street Day beteiligten wir uns erneut und gemeinsam mit der Fan- und Förderabteilung, um den VfB Oldenburg dort in blau weißen Farben würdig zu vertreten und ein Zeichen für Weltoffenheit und mehr Akzeptanz zu setzen. Erstmals kooperierten wir in diesem Jahr auch mit dem Queer Film Festival in der Oldenburger Kulturetage. Linus Horke vertrat den Verein dort auf einer Podiumsdiskussion, bei der er gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Alkemeyer von der Uni Oldenburg über Homosexualität im Fußball diskutierte. Zuvor fand dort die Premiere des Films „Mario“ statt. Auch an Universitäten und Schulen waren unsere Vereinsmitglieder in diesem Jahr wieder präsent, um über das Thema Fußball und Diskriminierung zu referieren und Werbung für den VfB Oldenburg zu machen. Beim diesjährigen integrativen Gertrudenheim Cup waren wir ebenfalls wieder vertreten.

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Bereits im Frühjahr gründete sich ein Arbeitskreis aus verschiedenen VfB Fans und einem Angehörigen von Leonard Moses Hirschtick, um diesen anlässlich seines 75. Todestages würdig zu gedenken. Hirschtick war Gründer des VfB Oldenburg und kam am 27. August 1943 in Auschwitz ums Leben. Bei einem Heimspiel im Marschwegstadion wurde im August 2018 eine Chroeographie realisiert und Flyer mit weiterführenden Informationen zur Biographie Hirschticks im Stadion verteilt. Darüber hinaus entstanden weitere Ideen, wie beispielsweise die Erstellung einer Gedenkplakette und einer möglichen Umbenennung des Platzes an der Maaßtrichter Straße.

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Im Herbst gastierte der Fanforscher Robert Claus bei uns im Fanprojekt, um sein aktuelles Buch „Hooligans“ vorzustellen. Er berichtete über die zunehmende Vernetzung von Hooligans mit der extremen Rechten (u.a. beim „Kampf der Nibelungen“ Turnier) und der der damit einhergehenden Professionalisierung im Bereich Kampfsport. Ebenfalls im Herbst fand in Oldenburg der Parteitag der Niedersächsischen AfD statt. Es gründete sich ein breites Bündnis der Oldenburger Zivlilgesellschaft, dem sich verschiedene VfB Fans und auch unser Verein angeschlossen haben. Gemeinsam wurde für eine weltoffene Gesellschaft und gegen den zunehmenden Rechtsruck in der Gesellschaft demonstriert. Auch im Stadion positionierten sich VfB Fans verschiedener Fangruppen, um ein Zeichen gegen Rechts setzen. Die Proteste im Stadion wurden zu unserem Ärger durch den Sicherheitsbeauftragten und den Ordnungsdienst unterbunden, was zur Folge hatte, dass sich zahlreiche Menschen aus Oldenburg und darüber hinaus mit uns solidarisch erklärten. Sowohl innerhalb des Vereins (bzw. der neu gegründeten GmbH) als auch in der Oldenburger Fanszene finden derzeit Entwicklungen statt, die wir sehr bedenklich finden und in einem Lagebild zusammengefasst haben. Perspektivisch hoffen wir darauf, mit den Verantwortlichen des VfB Oldenburg in einem Dialog auf Augenhöhe treten zu können. Gleichzeitig werden wir uns vereinsintern mit einigen der an uns herangetragenen Kritikpunkte auseinandersetzen und hoffen darauf, perspektivisch wieder mit dem VfB Oldenburg gemeinsame Projekte initiieren zu können.

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