Freitag, 07.10. 20 Uhr
Vortrag mit Sören Kohlhuber: Retrofieber. Neonaziaufmärsche in Ostdeutschland 2015.
IBIS-Interkulturelle Arbeitsstelle e.V. (Klävemannstraße 16, 26122 Oldenburg)
Sören Kohlhuber ist freier Journalist und dokumentiert regelmäßig rechte Aufmärsche in Deutschland. Im vorliegenden Buch berichtet er von seinen Erlebnissen und Erfahrungen, die er im Jahr 2015 bei fast 50 rechten Aufmärschen in den neuen Bundesländern machte
Dies geschah in einer Zeit, in der unter anderem Neonazis aus den 1990er-Jahren darauf hofften, die Straßen wieder zurückerobern zu können, um gegen Asylsuchende zu hetzen. Das RETROFIEBER der Rassisten sorgte für über 1000 rassistische Aufmärsche und tägliche Übergriffe auf Asylunterkünfte in der gesamten Bundesrepublik.
Das Buch ist die Fortsetzung der ersten Buches „Deutschland, deine Nazis“ aus dem Jahr 2015.
Dienstag, 18.10. 20 Uhr// Donnerstag, 20.10. 20 Uhr
Film: Liga Terezin
Jüdische Gemeinde Oldenburg, Wilhelmstraße 17, 26121 Oldenburg
Das Konzentrationslager Theresienstadt diente den Nazis als »Vorzeigeghetto«. Es war wohl das einzige KZ, das eine eigene Fußballliga hatte – die »Liga Terezin«. In einem Kasernenhof spielten Gefangene gegeneinander, die Nazis filmten alles und nutzten die Aufnahmen zu Propagandazwecken. Es gab Schiedsrichter, handgeschriebene Sportzeitungen, sogar Ligakommissionen. Alles dokumentiert auf Film, der noch heute gut erhalten ist. Für die Häftlinge war Fußball Ablenkung vom Alltag, bald darauf waren sie tot.
Der Israeli Oded Breda hat diese Geschichte rekonstruiert und dann gemeinsam mit zwei Filmemachern eine Dokumentation über die »Liga Terezin« produziert. In einem Kibbuz, nördlich von Tel Aviv gelegen, leitet Oded Breda die Gedenkstätte »Beit Terezin«. Breda organisiert Zeitzeugengespräche und Jugendturniere. Jahr für Jahr besucht der Deutsche Fußball-Bund die Gedenkstätte, um Nachwuchsspieler gegen Rechtsextremismus zu sensibilisieren.
Der Film dauert 53 Minuten und wird in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=xLlzC-qZWt8
Eine Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg
Für den Film ist eine Vorabanmeldung per Mail nötig: info@vfbfueralle.de
Freitag, 04.11. 18:00 Uhr
Rundgang: Jüdisches Leben in Oldenburg
Fanprojekt, Gottorpstraße 23, 26122 Oldenburg
Goldschmidt, Tahl, Wallheimer – nur den wenigsten Menschen in Oldenburg sind diese Familiennamen heutzutage noch ein Begriff. Vor rund 80 Jahren zählten sie zu den prägenden Akteuren in der Stadt, genossen Ansehen und Anerkennung in der Bevölkerung. Ob als Damenausstatter, Fotograf oder Pferdehändler: Sie waren fest sowohl im gesellschaftlichen, kulturellen und sportlichen Leben als auch in der Wirtschaft der Stadt verankert. Dies änderte sich mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten: als Juden wurden sie aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt, öffentlich diskriminiert und enteignet. Schließlich wurden sie verfolgt, vertrieben, ermordet. Der Rundgang greift die Schicksale einiger jüdischen Familien aus Oldenburg auf und macht ihre einstige Existenz in der Stadt wieder sichtbar. Die Besonderheit dieses Rundganges ist, dass auch Aspekte der Sportgeschichte aufgegriffen werden, um aufzuzeigen, auf welch vielfältige Art und Weise der Oldenburger Sport vor 1939 nachhaltig von Oldenburger Juden geprägt wurde.
Eine Kooperation mit Werkstattfilm e.V.