Ausstellung Ballarbeit

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Die Wanderausstellung “BallArbeit” des Projekts “Flutlicht” ist für Jugendliche ab der 8. Klasse konzipiert und widmet sich gesellschaftlich relevanten Themenfeldern am Beispiel des Fußballs. In einfacher Sprache werden mit anschaulichen Beispielen Begriffe wie “Migration”, “Integration”, “Ausgrenzung & Rassismus”, “Gleichberechtigung”, “Konflikte & Mentalität” und “Prävention im Sport” veranschaulicht. “BallArbeit” ist für Menschen migrantischer und nicht-migrantischer Herkunft gleichermaßen geeignet. Die Motivation der Ausstellung ist pädagogisch und politisch: Es geht darum, ein Bewusstsein für Migration und ihre Folgen zu schaffen und positive Modelle vorzustellen. Jugendlichen soll “BallArbeit” ermöglichen, sich über den Fußball schwierige Themen selbstständig zu erarbeiten und zum verantwortlichen Handeln anregen. Dabei produziert “BallArbeit” keine “multikulturelle Romantik”, sondern zeigt, wo der Fußball eine Vorbildfunktion für Akzeptanz, Respekt und Toleranz haben kann. Aber auch die negativen Seiten des Fußballs werden benannt: Ausgrenzung, Vorurteile, Diskriminierung und Gewalt gegen Migrant_Innen

 

In der Fußballbundesliga spielen zurzeit Spieler aus über 64 Nationen. Die tragenden Säulen der deutschen Männer-Nationalmannschaft heißen nicht mehr Beckenbauer, Maier und Müller, sondern Podolski, Khedira oder Özil.Der Anteil der Spielerinnen und Spieler mit Migrationshintergrund in den Jugend- und Amateurligen steigt immer weiter. Wo immer heute Fußball gespielt oder von Zuschauern verfolgt wird, spielt Migration eine wichtige Rolle.

 

Fairness, Chancengleichheit, Leidenschaft und Vielfalt – das sollen laut UEFA die Kernbotschaften des Fußballs sein. “BallArbeit” veranschaulicht, dass Vorbilder auf lokaler Ebene mindestens ebenso wichtig sind, wie Özil & Co. Vorbilder aller Altersstufen, die Teil des täglichen Lebens sind: Mitspieler, Trainer, Schiedsrichter. Beim Fußball geht es ums Gewinnen und es geht oft sehr hart zur Sache. “BallArbeit” betont bewusst die Werte des “Fairplay” und die starke integrative Kraft des Fußballs und im Profi- und Amateurbereich. Der Fußballplatz ist ein Ort der Begegnung für Menschen unterschiedlichster sozialer und ethnischer Herkunft. Fußball kann helfen, Brücken zu bauen.

 

“BallArbeit” macht sich auf eine Reise von der Welt des Profifußballs bis zum alltäglichen Straßenkick. Sie zeigt anhand von kurzen, gut strukturierten Texten und Bildern, wie Menschen durch den Fußball zu Migranten wurden, wie sie im Fußball ein Zuhause gefunden haben. Es werden aber auch Geschichten vom Scheitern erzählt:  Junge Afrikaner kommen mit den Bildern der Stars im Kopf und dem Traum, Fußballprofi zu werden nach Europa und stehen kurz darauf mittellos auf der Straße. Die Ausstellung stellt außerdem Klubs wie “Türkiyemspor Berlin”, “Hellas Lüdenscheid” oder “Lupo Wolfsburg” vor und beschreibt, mit welchen Problemen diese Vereine zu kämpfen hatten und haben. “Ballarbeit” thematisiert die soziale Verantwortung von Verbänden und Vereinen.

Ort: IBIS-Interkulturelle Arbeitsstelle e.V. (Klävemannstraße 14)
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-17 Uhr
Ausstellungszeitraum: 25. April bis 09. Mai 2015

 

Auf Wunsch können  ca. 45 minütige Führungen durch die Ausstellung angeboten werden. Um allen Interessierten einen möglichst ungestörten Besuch der Ausstellungshalle zu ermöglichen, bitten wir Gruppen ab 10 Personen in jedem Fall (auch ohne Führung) anzumelden. Sie erhalten dann eine Bestätigung des Termins oder einen Vorschlag für einen geringer nachgefragten Termin.

 

Freikarten für das Spiel VfB Oldenburg – FC St Pauli II am So 17.5. um 15:00 Uhr erhält die erste Gruppe, die sich anmeldet sowie die 15. und 30. Gruppe.
Kontakt: info@vfbfueralle.de  oder fufa@vfb-oldenburg.de

 

Begleitprogramm zur Ausstellung

 

Samstag, 25. April 19:30 Uhr
Ausstellungseröffnung „Ballarbeit“
IBIS Halle (Klävemannstraße 14)

 

An diesem Samstag wird die Ausstellung feierlich mit geladenen Gästen in der Halle der Interkulturellen Arbeitsstelle IBIS e.V. eröffnet. Im Café besteht anschließend die Möglichkeit sich bei Getränken gegenseitig auszutauschen

 

Dienstag, 28.04. 20:00 Uhr
Filmaufführung „Wie im falschen Film“
KinOLaden (Wallstraße 24)

 

„Wie im falschen Film” hat sich Otto Addo in den 90er Jahren gefühlt, als er seine ersten Erfahrungen mit Rassismus auf dem Fußballfeld machte. Und auch heute ist Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe oder sexueller Orientierung noch Alltag in Deutschland – im Stadion wie andernorts. Show Racism the Red Card – Deutschland hat Spieler_innen zu ihren Erfahrungen befragt: Europameisterin Anja Mittag (FC Rosengård), Alexander Dolderer vom schwulen Münchener Fußballteam „Streetboys“ sowie Otto Addo, Ex-Profi und U19-Trainer beim Hamburger SV stehen im Mittelpunkt des Films und erzählen hautnah von ihren Erfahrungen. Drei Menschen, die für den Fußball leben und nicht immer den Respekt bekommen, den sie verdienen.

Aber auch den großen Stars geht es nicht anders: So zum Beispiel 2013, als bei einem Freundschaftsspiel in Italien auf jeden Ballkontakt Schwarzer Spieler mit rassistischen Affenrufen reagiert wird. Einer der Betroffenen ist Kevin-Prince Boateng, der daraufhin das Spielfeld verlässt: „Das kann man vielleicht als weißer Mensch nicht nachvollziehen – Frust, Wut, Enttäuschung, Aggression – im ersten Moment war ich echt sauer.“ Und Katja Kraus, dreimal deutsche Meisterin, erzählt: „Meine Eltern hätten lieber eine Tochter gehabt, die Ballett tanzt. Frauenfußball war lange sogar verboten.“

Neben den drei Hauptpersonen kommen auch aktive Profis wie Jérôme Boateng (FC Bayern München), Kevin-Prince Boateng (FC Schalke 04), Roberto Hilbert (Bayer 04 Leverkusen), Anthony Ujah (1. FC Köln), Gerald Asamoah (FC Schalke 04), Andreas Beck (TSG 1899 Hoffenheim) und ehemalige Profis wie Hans Sarpei, Christoph Metzelder, Katja Kraus, Rashid Azzouzi und der DFB-Integrationsbotschafter Jimmy Hartwig zu Wort. Moderiert wird von Sportreporter Günther Koch.

Gemeinsam mit der beigelegten Broschüre bietet „Wie im falschen Film“ eine anschauliche Diskussionsgrundlage für die pädagogische Arbeit zum Thema Diskriminierung mit Kindern und Jugendlichen (empfohlen ab 12 Jahren).

Produktion: Show Racism the Red Card Deutschland (www.theredcard.de)
Kamera, Schnitt, Musik, Ton, Regie: Timian Hopf (www.hopfilm.de)

 

Dienstag, 05.05.19:30 Uhr
Vortrag mit Jonas Gabler: Rechtsextremismus, Diskriminierung und Anti-Diskriminierung in der Fußballfankultur
Jugendleistungszentrum VfB Oldenburg – Maastrichter Straße 35 – 26123 Oldenburg
Die HoGeSa-Demonstrationen in Köln und Hannover haben einer großen  Öffentlichkeit wieder vor Augen geführt, dass Fußballfans, Hooligans und  extreme Rechte punktuell gemeinsame Sache machen, aber handelt es sich  dabei um ein neues Phänomen und wie sind diese Entwicklungen  einzuordnen? Jonas Gabler nimmt in seinem Vortrag die HoGeSa-Aufmärsche zum Anlass, um eine Einführung in die Fußballfankultur zu geben, über die Ausdifferenzierung der Fußballfanszene aufzuklären und Anknüpfungspunkte mit Ideologien der extremen Rechten herauszustreichen. Ebenso sollen aber auch Potenziale für Anti-Diskriminierungs- und präventive Arbeit gegen Rechtsextremismus in der Fußballfankultur zur Sprache kommen.

 

Jonas Gabler (*1981) studierte Politikwissenschaft an der FU Berlin  sowie in Mailand und verfasste seine Diplomarbeit zum Thema Rechtsextremismus in Fußballfankulturen in Deutlsichland und Italien. Seit 2007 befasst er sich intensiv mit dem Thema Fußballfankultur, veröffentlichte 2010 das Buch “Die Ultras – Fußballfans und Fußballkulturen in Deutschland” und ist seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er ist Mitglied der dort ansässigen “Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit” (KoFaS), die Verbände, Vereine, Politik und Polizei zum Thema Fankultur berät

 

Freitag, 08.05. 14:00-18:00 Uhr
Interkulturelle Kochstunde mit dem VfB
IBIS Café (Klävemannstraße 16)
Jeden Freitag ist von 14.00h bis 18.00h Uhr das Flüchtlingscafé bei IBIS geöffnet. In dieser Zeit finden sich hier in entspannter Atmosphäre Besucher_innen ein, die sich bei Kaffee, Tee und Keksen gemeinsam austauschen, Nachrichten aus ihrer Heimat lesen, zusammen essen, Deutsch lernen oder sich beraten lasssen.
Im Rahmen der „Ballarbeit“ Ausstellung, die bei IBIS e.V. gezeigt werden soll, werden Spieler und Fans des VfB Oldenburg für einen Nachmittag ins Flüchtlingscafé kommen, und dort etwas für die anwesenden Gäste kochen und mit diesen ins Gespräch kommen.

 

Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit Projekt Flutlicht e.V., IBIS-Interkulturelle Arbeitsstelle e.V., Werkstattfilm e.V., VfB Oldenburg e.V., DGB- Stadtverband Oldenburg, DGB-Region Oldenburg-Ostfriesland, Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen, Bildung und Solidarität-Stiftung der GEW-Oldenburg Stadt und Show Racism the Red Card.